Die Angst vor der Zunahme- Intuitives Essen als Lösung?
„Es reicht nicht aus. Ich muss weitermachen…ich bin nicht dünn genug“
Sooo ich war längere Zeit etwas angeschlagen. Und habe mir die Auszeit genommen, um mich und meinen Körper zu unterstützen. Bist du wundervoll in die neue Woche gerutscht? Mein letzten Wochen bzw. Wochenende war wirklich erlebnisreich, auch sehr emotional…Workshops, Erstgespräch, meine erste Gruppe in die Startlöcher gebracht, neue Übungen für meine Teilnehmerinnen, ganz viel Zeit mit mir und meinen Liebsten, intensive Themen, die mich im Hintergrund aktuell begleiten und und..
Side Facts von mir: JETZT geht es um ein super wichtiges Thema, was ich mir immer häufiger in meinen Erstgesprächen, Begleitungen, Nachfragen in Workshops und Nachrichten bei Insta und co. erreichen – Kennst du das womöglich auch?
>>> Panik und Angst vor der Zunahme + die damit verbundenen weiteren Schritte, um die Essstörung loszulassen
>>>Gedanken wie: unzufrieden mit dem Körper, Essen nicht verdient zu haben, danach Fressanfälle usw.
>>>Der Wunsch endlich seinen Traumkörper zu erreichen, intuitiv zu essen, sich wohlzufühlen
Vielleicht kennst du dieses Gefühl auch? Genau deshalb möchte ich heute gemeinsam mit dir tiefer in dieses Thema eintauchen und darüber sprechen, was wirklich passiert, wenn du dir erlaubst, jederzeit alles essen zu dürfen, mehr und mehr auf deinem Körper zu hören. Besonders wenn es um eine Essstörungsrecovery, intuitivem Essen, raus aus dem Hunger-Kreislauf geht, taucht oft die Angst vor der Zunahme auf, ja oder ja?– und genau dieser Angst wollen wir uns heute gemeinsam stellen:
Oft schwingt unterbewusst auch die Angst vor Weiblichkeit mit – und das nicht nur im Hinblick auf den Körper. Eine meiner Teilnehmerinnen konnte nach einigen Monaten endlich ihre erste „Periodenparty“ feiern – einfach so wundervoll und mutig! Was wäre, wenn dieser „Traumkörper“ auch ohne als das möglich wäre? Ohne Essstörung, Kalorienzählen, Diäten, jedes Mal exzessiven Sport, Verzicht, Verbote, Nicht-Essen und und? – zurück zu einem natürlichen, intuitiven Essverhalten, frei von all diesen Gedanken, dieses innere Loch, die Leere und Chaos in dir- mit dem zu füllen, wonach Du schon lange sehnst.
Oh Yess, ich war selbst eine davon, genau, die die immer 100% diszipliniert, sich nur über ihre (sportliche) Leistung, ihren Körper definiert hatte, die „perfekte“ Ernährung, immer alles perfekt machen wollte, alles kontrollierte und gefangen war im Gedankenchaos voller Selbsthass, Zweifel, Unzufriedenheit, Zwang und extremen Druck…bis ich mich selbst total verloren habe…
Die Angst vor der Zunahme – der Teufelskreis aus Druck, Zwang, Unzufriedenheit
Viele Menschen trauen sich aus Angst vor körperlicher Veränderung nicht, etwas zu ändern. Sie bleiben im Teufelskreis stecken. Anfang des Jahres haben mir so viele von euch gesagt, dass sie intuitiver essen, keine Kalorien mehr zählen und Essanfälle loslassen möchten – oder sogar den Weg aus einer Essstörung finden wollen.
Gleichzeitig sind die Ängste vor Kontrollverlust so stark. Die Unsicherheit, den eigenen Körper nicht mehr annehmen zu können, ist überwältigend. Sobald man das Gefühl hat, zu viel gegessen zu haben, bricht Panik aus. Plötzlich zählst du wieder Kalorien, lässt Mahlzeiten ausfallen, isst wieder weniger, machst extra Schritte oder viel Sport. Und das betrifft nicht nur Menschen mit einer Essstörung.
„Alles unter „Kontrolle“ oder vielleicht doch nicht?
Ich habe mir diese Geschichte auch oft erzählt: Ich brauche diese Sicherheit und Kontrolle über meinen Körper, das Essen, sonst fühle ich mich verloren. Na- kommt dir das auch bekannt vor? Auf meinem Weg war mir das gar nicht bewusst, dass ich mir selbst dieses Bild immer aufrechterhalten wollte- bis ich sogar zu diesem Punkt gekommen bin…meine Essstörung war eine komplette Illusion, gleichermaßen diese Kontrolle und Sicherheit, die ich durch meine Rituale, Gewohnheiten hatte, die mich allerdings und letztendlich komplett zerstört haben…
Ich weiß ganz genau wie Du dich fühlst. Vielleicht kam dir gerade auch der Gedanke: „Nein niemals, dass stimmt nicht“ oder „Oh wow..“
Was dir auch gerade hochkommen mag, frage dich das unbedingt:
- Wo versuchst Du dich noch zu kontrollieren? Was versuchst Du immer noch zurückzuhalten?
- Nimmst Du dich, deinen Körper gerade so an, wie Du bist, wie er ist?
- Fühlst Du dich wirklich? Fühlst Du dich in deinem Körper zuhause?
- Führst Du gerade ein Leben, dass dir wünscht? Das dich erfüllt?
- Willst Du weiterhin das dein Leben von Zahlen (Kalorien, Apps, dich wiegen usw.), Zwang bestimmt wird? In deinem Kopf sich nur ständig darum dreht: „War das richtig? Darf ich das essen? War das nicht zu viel? Was denken jetzt andere?“
- Ist es wirklich der Weg, den du gerade so weiter gehen willst?
Oder flüstert ein kleiner Funke in dir? Nein, ich will das eigentlich nicht mehr…
Wenn nur ein Funke in dir sagt, nein, das will ich nicht mehr!! Okay…here we gooo:
Mir das selbst einzugestehen, war so schmerzhaft…doch schmerzhafter war für mich zu realisieren, dass ich mich dazu auch entschieden hatte und das ich doch noch sooooo vieles in meinem Leben erleben, kreieren will.
Ich wollte nicht länger so weitermachen… Ich habe mich für einen anderen Weg entschieden:
Ich wollte nicht bei jedem spontanen Essen, Filmabend, Urlauben darüber nachdenken, wo das nächste Fitnessstudio, meine Waage mitzuschleppen, wieder tracken muss, über der Kloschüssel hängen, nur damit ich nicht zunehme – ist das wirklich das Leben, was ich führen will? Was mein Herz mir sagt? Einfach nur Dinge abzuhaken, jeden Tag zu „überleben“, funktionieren zu müssen statt meinem Herzen, Impulsen und Bedürfnissen zu folgen? WIEDER LEBEN?!
Wie es bei mir war: Die Angst vor der Zunahme und Kontrollverlust:
Ich kenne das Gefühl gut. Mein Ess- und Sportverhalten war eine der wenigen Dinge, die ich in meinem Leben durch meine Essstörung wirklich „kontrollieren“ konnte. Über Jahre hinweg war es ein ständiges Auf und Ab – zwischen (Nicht)-Essen, krassen Diäten, exzessiven Sport, Essanfällen, Erbrechen und dem Zwang, alles wieder auszugleichen. Es war ein Kreislauf, aus dem ich nicht ausbrechen konnte. Die Angst vor einer körperlichen Veränderung, vor einer Zunahme, ich hatte so panische Angst davor. Ich fühlte mich so unwohl in meinem eigenen Körper, dass schon der kleinste Gedanke an Veränderung Panik in mir auslöste und vom Annehmen meines Körpers war ich weit entfernt.
Tage ohne Essen? Kein Problem. Aber dann kamen die Essanfälle, das unkontrollierte Essen, gefolgt von exzessivem Sport, um alles wieder „in Ordnung“ zu bringen. Doch dieser „Kreislauf der Kontrolle“ hat mich nur noch tiefer in die Spirale aus Angst, Scham, Ekel und Hass gezogen. Mehr zu meiner Geschichte: Es war ein täglicher Kampf, der nie enden wollte – immer das Gefühl, den Körper, die Gedanken, das Leben nicht unter Kontrolle zu haben. Die Angst vor einer Veränderung hat mich so gefangen gehalten, dass ich mich selbst komplett verloren hatte.
Intuitives Essen:„Ich kann nicht einfach loslassen und meinem Körper vertrauen!“
Hand aufs Herz: Mir brauchst du nichts vormachen oder mich anlügen. Weil ich ganz genau weiß, wie es dir geht.
Ich habe mir auch tausend Szenarios in meinem Kopf vorgestellt, die mich allerdings soo viele Jahre auch davon abhielten anzufangen bzw. weiterzumachen.
Was wirklich unter dieser Angst steckt (auch die Erfahrungen meiner Teilnehmerinnen): Neben der extremen Angst vor der Zunahme, körperlichen Veränderungen, Fressanfällen, vor allem eher: Angst davor zu versagen, alleine zu sein, das Gefühl dann gar nicht mehr gesehen, gehört oder geliebt zu werden und und…Du merkst vielleicht, dass ich gerne schaue, was wirklich darunterliegt und das geht oft einher mit emotionalen Bedürfnissen, die womöglich nicht erfüllt wurden.
Damit dein Kopf auch auf den Zug aufspringen kann: Was würde sogar im besten Fall passieren, wenn ich zunehme?
Ich weiß du denkst dir vielleicht gerade so? Wie? Ich bin mir sicher, du hast gerade tausend Vorstellungen im Kopf, was im schlimmsten Fall passieren könnte, drehen wir den Spieß mal um:
- Vorstellung: Die Aufgabe deines Körpers ist es immer ein Gleichgewicht zu schaffen. Darum ist die Zunahme absolut notwendig.
Wenn du lange in einem Hungerzustand aufgrund von Diäten, Hungern, Verzicht warst, dein Hungergefühl komplett ignoriert hast, das Ganze sogar total durcheinander ist, hat sich dein Körper daran gewöhnt:
- Du hattest viele Verbote, Regeln, Pläne?
- Du hast bewusst weniger gegessen, Mahlzeiten weggelassen, deinen Hunger hinausgezögert, sogar ignoriert?
- Du hast immer versucht dein Essen viel zu kompensieren (wie viel Sport, Bewegung, Erbrechen)?
Das bedeutet… wenn Du jetzt anfängst auf deine Hungersignale zu hören, wirst du wahrscheinlich erstmal mehr essen und dadurch womöglich zunehmen (Das gehört auch dazu, das ist eine Art Schutzmechanismus vom Körper!). Wenn Du diese Angst gehst, wird es leichter, die Gedanken um Essen werden weniger, du hast wieder mehr Energie, deine Hormone pendeln sich wieder ein und so weiter.
2. Vorstellung: Dein Körper pendelt sich bei seinem Wohlfühlgewicht ein und bleibt auch, doch DU musst ihn dabei unterstützen.
Wenn dein Körper so viel bekommt, wie er braucht. Du vielleicht auch schon so viel isst, was er braucht, pendelt sich das Ganze in einem Bereich ein. Übrigens ist es absolut natürlich, dass Schwankungen im Hinblick auf das Gewicht passiert, warum? Dein Körper reagiert auf die Umwelt und passt sich regelmäßig an, um wieder ein Gleichgewicht zu schaffen. Unser Körper ist schon intelligent, oder?
3.Vorstellung: Du nimmst nebenbei ab, ohne wirklich den Fokus daraufzulegen.
Bei mir war es auch lange Zeit so, dass nach ganz langen restriktiven (einschränkende) Essensphasen zu extremen Heißhungerattacken gekommen war – auch ständig im Wechsel. Je mehr du wieder eine Verbindung zu deinem Körper schaffst, desto weniger werden diese Diät-Hunger-Fressanfallmomente, dann baut dein Körper ganz natürlich überschüssige Masse ab.
So kannst Du auch deinen Weg finden!
1.) Löse dich von der Vorstellung, dass diesen „perfekten“ Körper haben musst, um…
..denn es ist ebenfalls eine Illusion und kann dich nicht glücklich machen. Dadurch schaffst Du dir wieder den Beweise, dass dein Wert nur von deinem Aussehen und Körper bestimmt wird. Was passiert? Du arbeitest noch stärker gegen deinen Körper, gegen das, was in dir steckt.
Ich war selbst solange in diesem Gedanken gefangen, dass ich nur glücklich, beliebt, stark, erfolgreich bin, wenn ich meinen Körper dementsprechend so verändere, noch muskulöser, noch perfekter aussehe. Ich habe alles dafür getan, um mich dadurch irgendwie schöner, gut genug und wertvoller zu fühlen. Bis ich an dem Punkt kam, dass mein Körper und alles andere nicht mehr mitgemacht hat. Die ganzen körperlichen Folgen will ich dir gerade ersparen, weil mich das auch nicht abgehalten hatte, weiterzumachen.
2.) Mein Gamechanger: Als ich verstanden habe, was sich wirklich dahinter verbarg…
Verändere deinen Fokus und deine Perspektive: Wenn Du dich jedes Mal darauf fokussiert, was nicht funktioniert, was alles mit dir nicht stimmt…
…fühlst Du dich danach besser oder schlechter? kann sich dadurch etwas verändern? eher weniger oder?
Apropo: Ein natürliches, intuitives Essverhalten, fängt in dem Moment an, wenn Du dahinter blickst, warum Du gerade den Impulsen, Signalen deines Körper noch nicht vertrauen kannst. Wer hält dich wirklich zurück?
ZIEL: Zurück ins Leben – Zurück zu dir selbst, doch wie?
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde es war einfach und simpel. Es war nicht einfach, das zwanghafte (Nicht-)Essen, Erbrechen, exzessiven Sport, das ständige Kalorienzählen, Angst vor der Zunahme, Gedanken über mich, meinen Körper- alles, was mir die Essstörung gab, loszulassen. Doch weißt du, was ich über diese Zeit gelernt habe? Ich habe erkannt, dass mein Körper und das Essen nie das Problem waren, viel mehr, was ich mir selbst den ganzen Tag erzählte hatte, wie ich mich fühlte und mir auch angenommen hatte. Darum will ich dir diesen Mut schenken, an welchem Punkt Du auch immer stehst: Wer trägt die Verantwortung etwas zu verändern? Für welches Leben entscheidest Du dich?
Wenn Du es leid bist, dich ständig in endlosen Gedanken über (Nicht)-Essen, Kalorien, Sport zu verlieren und willst lernen, was wirklich hinter den Mustern von (Nicht-)Essen, Erbrechen, übermäßigem Sport und Kalorienzählen steckt? Warum du dich gerade noch oft so fühlst? Dann begleite ich dich 1:1 und in der nächsten Gruppenrunde von Reessensia– zurück zu dir selbst und ganzheitlichen Balance zum (intuitivem) Essen und Körper.
Ich hoffe, der Blogartikel konnte dir Klarheit und Mut auf deinem Weg mitgeben. Schreibe mir gerne einen Kommentar, eine E-Mail oder melde dich bei mir über Instagram. Ich freue mich sehr darauf, dich unterstützen zu dürfen!
Als Sporttherapeutin, Begleiterin und Erfahrungsexpertin auf dem Gebiet von Essstörungen begleite ich dich in dein (essstörungs-) freies Leben. Du bist es wert und hast es verdient, ein freies und glückliches Leben zu führen!
Deine Anne
*Hinweis: Diese Informationen dürfen dir Klarheit mit auf dem Weg geben. Wenn du das Gefühl hast, dass du eine Essstörung hast, solltest du eine medizinische, psychiatrische oder psychologische Untersuchung in Anspruch nehmen und professionell abklären lassen. Wenn Du dir unsicher bist, kannst Du dich auch bei mir melden.